Ju-Jutsu

 

 ju – sanft, nachgeben, ausweichen, weiterleiten

 

jutsu – Kunst, Kunstgriff

 

Das „Ju“ steht für sanft, d.h. ausweichen, anpassen, nachgeben.

„Jutsu“ bedeutet „Kunst oder Kunstgriff“. Ju-Jutsu ist also die Kunst, durch Ausweichen oder Nachgeben die Kraft des Angreifers zu nutzen und ihn damit zu besiegen.
Über allen Verteidigungstechniken steht das „ökonomische Prinzip“, also „mit dem geringsten Aufwand den größtmöglichen Nutzen zu erzielen“.
Einfach gesagt: „schiebt der Angreifer wird er gezogen“, „zieht er so wird er geschoben.“

Ju-Jutsu ist aber auch die moderne Selbstverteidigung aus der Praxis für die Praxis – leicht erlernbar, vielseitig anwendbar und äußerst effektiv.
Fast alle Elemente, welche im Ju-Jutsu enthalten sind, entstammen Kampfkünsten die sich mit bestimmten Facetten der Selbstverteidigung auseinandersetzten und sich auf ihrem Gebiet annähernd perfektioniert haben.
Die drei Grundsäulen des Ju-Jutsu sind das JUDO, KARATE und AIKIDO. Diesen Kampfstilen wurden die Grundelemente wie Bewegungsformen, Falltechniken, Abwehrtechniken, Schläge, Tritte und Stöße als auch Wurf- und Hebeltechniken entnommen.

Alle Ju-Jutsu-Techniken können (je nach Situation und Notwendigkeit) sowohl in sehr harter und zerstörerischer Form als auch relativ sanft angewendet und miteinander kombiniert werden.
Dies ermöglicht es dem Verteidiger sich im Rahmen der gesetzlichen Forderungen wie etwa Notwehr, Nothilfe, Verhältnismäßigkeit der Dinge und Notwehrüberschreitung zu bewegen. Die Härte der Verteidigung muß IMMER dem Angriff angemessen, d.h. verhältnismäßig sein.

Zusätzlich zu den Grundelementen wurden im Ju-Jutsu spezielle Festhalte-, Aufhebe-, Transport- und Nothilfetechniken entwickelt, die das Selbstverteidigungssystem Ju-Jutsu abrunden und komplettieren. Zudem werden Grundlagen der Selbstbehauptung und Konfliktbewältigung bzw. -vermeidung vermittelt.

Mit dem Grundsatz „Aus der Praxis für die Praxis“ geht das Ju-Jutsu den einzigartigen Weg der ständigen Modernisierung, wobei Techniken modernisiert und den heutigen Gegebenheiten angepaßt werden. Aus diesem Grunde wurde Ju-Jutsu auch bei der Polizei der Länder und des Bundes als dienstliches Pflichtfach eingeführt.

Wer sein praktisches Können im Wettkampf als realitätsnahe Selbstverteidigung erproben möchte, hat hierzu beim Fighting-System, Duo-System und Formenwettkampf die Möglichkeit.